Dorfglocke


Die Dorfglocke und das Denkmal


Eine Besonderheit in Stettbach ist die Dorfglocke. Sie wurde 1935 für 200 Mark gekauft und an einem Holzgerüst aufgehängt. 1959 wurde am gleichen Ort in Selbsthilfe das Ehrendenkmal für die in den beiden Kriegen Verstorbenen errichtet. Zum gleichen Zeitpunkt wurde das bis dahin marode Holzgerüst durch eine Metallkonstruktion ersetzt. 


Die Glocke diente früher dazu, die Bauern auf den Feldern zu erinnern, wann sie nach Hause sollten, um Mittag- oder Abendessen zuzubereiten oder das Vieh zu füttern. Sie wurde deshalb montags bis freitags von einem Glöckner oder Glöcknerin jeden Tag um 11.00 Uhr und 17.00 Uhr geläutet. Sonntags wurde sie um 9.30 Uhr geläutet. Das war das Signal loszulaufen, um pünktlich um 10.00 Uhr in der Ober-Beerbacher Kirche zu sein. Zudem läutete sie zum Neujahrsbeginn um Mitternacht und wenn jemand verstorben ist. In diesem Fall dann drei Mal hintereinander. Wenn der/ oder die Verstorbene im Sarg zum Friedhof überführt wurde und dabei durch Stettbach fuhr und den schönen Ort für immer verlassen musste, läutete sie für ihn oder sie das letzte Mal.


Bis Mitte der 1980er Jahre wurde die Glocke zu den Anlässen immer von Hand durch den jeweiligen Glöckner oder Glöcknerin geläutet. Da irgendwann kein Nachfolgeglöckner mehr gefunden wurde, wurde die Glocke auf Elektroantrieb mit Zeitschaltuhr umgerüstet. Und so läutet die Stettbacher Glocke nun seit bald 100 Jahren täglich um 11.00 Uhr und 17.00 Uhr, sonntags um 09.30 Uhr zum Kirchgang und wenn jemand aus dem Ort gestorben ist drei Mal mit jeweils kurzer Unterbrechung.

Die Stettbacher Glocke und das von den Stettbachern für ihre im Krieg verstorbenen Angehörigen sind ein Beweis für unsere Tradition, Tatkraft und starke Verbundenheit.


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